Also, nachdem mir der Meister den Preis für eine Motorreparatur von 12.000 € erklärt hat (8.000 € für die Instandsetzung des Motors + 4.000 € für Aus- und Einbau), habe ich dankend abgelehnt. Er repariert den Motor übrigens nicht selbst, sondern schickt ihn in eine spezialisierte Werkstatt. Man bekommt dafür zwar 1 Jahr Garantie, aber 12.000 € Reparaturkosten bei einem Auto, das aktuell vielleicht 10.000 € wert ist, fand ich einfach nicht passend.
Dann hat er mir noch angeboten, das Auto „so wie es ist“ für 1.500 € abzukaufen – da musste ich schon ein bisschen schmunzeln und habe natürlich auch abgelehnt.
Ich habe mir stattdessen eine andere Werkstatt gesucht, wo das Auto genauer untersucht werden sollte. Für den Ölwannenabbau habe ich noch 600 € bezahlt und den Wagen dann abgeholt. Der Meister war ziemlich aufgebracht, dass ich das Auto woanders hinbringen will – aber sorry: Wenn du mir nicht mal sagen kannst, was genau kaputt ist (Kolben, Pleuel, was auch immer), und dafür 12.000 € verlangst, dann suche ich mir eben Alternativen.
Das Auto wurde abgeschleppt (kleiner Tipp am Rande: beim Automatikgetriebe gibt es einen Abschleppmodus – unter dem Luftfiltergehäuse sitzt ein Stift, den muss man nach rechts drehen).
Problem war auch: einfach so den Zylinderkopf abnehmen geht bei dem Motor nicht. Er ist schräg zur Spritzwand eingebaut, sodass der Kopf sich nicht runternehmen lässt. Bedeutet: komplette Front abbauen und den Motor zusammen mit Getriebe rausheben.
Nach dem Zerlegen: Kolbenrock vom 1. Zylinder war abgebrochen (Materialfehler). Zylinderwände, Pleuellager, Kolbenringe, Nockenwelle, Steuerkette usw. waren in Top-Zustand. Allerdings war der Einlasskrümmer völlig zugesetzt – besonders die Kanäle vom 1. Zylinder: Hauptkanal komplett dicht, Drillkanal ca. 60 % zu, die restlichen Kanäle nur noch zur Hälfte frei.
Alles wurde gereinigt, neue Kolben eingebaut, Flüssigkeiten erneuert, Klimaanlage befüllt – und nach 3 Tagen lief mein Schatz wieder wie neu. Kostenpunkt : 3 mal günstiger
Fazit:
Eine Werkstatt suchen und gleich fragen, ob sie die nötigen Arbeiten auch wirklich durchführen können – nur nach Bewertungen gehen, kann schiefgehen. Natürlich immer einen Kostenvoranschlag verlangen und Ruhe bewahren (auch wenn genau das am schwersten ist). Mir hat die ganze Sache viele Nerven gekostet.
Noch schlimmer: Manche Meister sehen, dass du unter Stress stehst, und versuchen das auszunutzen, um mehr Gewinn rauszuholen. Beispiel: mir wollte man ein komplett gewartetes Auto für 1.500 € abkaufen… das finde ich schon ziemlich frech.
Mein Tipp: ein paar Tage Bedenkzeit nehmen, alles in Ruhe überlegen, im Freundeskreis nachfragen – und dann eine Entscheidung treffen. Bei mir kam die Empfehlung für die zweite Werkstatt übrigens von einem Kumpel aus unserer Motorradgruppe.
Kann ich nur weiterempfehlen:
Autoschmidt in Sasbach.
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