Regierung will wohl Dieselschadstoffwerte lockern - auf Initiative von BMW

  • Bitte werde nicht polemisch und zünde Nebelkerzen. Diese auffallend deutsche unkritische Haltung wenn es ums Auto geht, ist bereits bekannt.

    Du willst nicht ernsthaft behaupten, dass du nicht so weit informiert bist, dass dein neuer größerer PKW (SUV) (schlechter cw-Wert, womöglich höhere Gesamtmasse) und stärkerer Motor eine höhere Umweltbelastung darstellt?

    Achtung Nebelkerze. Wann und wo zum Teufel ich das behauptet? Ich habe gesagt, dass das Zitat „der Konsument bestimmt“ ein einfacher Marketingtrick ist, weil die Wahrheit wesentlich komplexer und komplizierter ist durch bewusste Desinformierung.
    Desweiteren habe ich durchblicken lassen, dass ich überzeugt bin, dass BMW derzeit noch kein großes Interesse daran hat, das Elektromodell i zum Masssenmodell werden zu lassen.


    Desweiteren finde ich die Aktion von BMW, über die Regierung die Schadstoffwerte zu lockern, um so eine mögliche Kostenübernahme von Nachrüstungen zu entgehen, ziemlich scheiße.



    Böser Konzern, hält uns einfach dumm, durch Chemtrails wird auch der gesunde Menschenverstand lahmgelegt. Ich zieh besser wieder meine Alukappe auf und klebe ein paar Esoteriksteinchen auf mein Lenkrad und auf mein Smartphone.

    Ich weiß nicht, warum du da so polemisch bist. Warum hat’s du so ein großes Bedürfnis, als Einzelperson einen ganzen Konzern in den Schutz nehmen zu müssen? Ist das Religion? Oder Ist es eine kognitive Dissonanz und diese schnell verdrängt und beseitigt werden muss?


    Was da unsere Autokonzerne derzeit für Spielchen spielen, ist übel. Egal ob VW mit dem Betrug, BMW mit seiner aktuellen Aktion(die hier Thema ist) oder alle mit dem peinlichen unwürdigen Alleingang beim US-Präsidenten.


    Ich glaube, dass du hier gerade eher der Fanatiker bist.


    Das ist meine sachliche Meinung zu diesem Thema, ohne dich persönlich als Mensch angreifen zu wollen.

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  • Ich bin absolut deiner Meinung, dass das vorgehen aller (Deutschen)-PKW-Konzernen gerade alles andere als Vorbildlich ist.
    Man könnte sogar auf abstrakte Art und Weise von kriminell sprechen.


    Der hier verlinkte Artikel stellt dar, dass es sich um eine reine BMW Initiative handelt und dies halte ich für äußerst fragwürdig.
    Diese Wünsche hat die ganze Industrie, daher halte ich deine Haltung (extrem Anti-BMW, Anti Deutsche-PKW(s)) für sehr fragwürdig und einseitig.


    Mir ist schon öfter aufgefallen, dass du dazu neigst einseitige Vergleiche zu ziehen und extreme Positionen einnimmst und diese verargumentierst. Daher ist mir hier im letzten Post meine Formulierung entglitten, sorry :)



    Und noch einmal zu deiner Reiz-Aussage: "Der Konsument Bestimmt" - dies gilt nun mal im Wirtschaftssystem und ist keine "Konzern-Ausrede".
    Hier hätte ich gerne ein konkretes Gegenargument, warum der Konzern denn vorgibt was zu konsumieren ist?

  • Hi, ist ok so :)


    Du hast auch völlig Recht, dass ich manchmal radikal in meiner Ansicht bin und oft extreme Positionen einnehme. So bin ich wirklich, das gehört auch stückweise zu meiner Persönlichkeit. Das ist bestimmt nicht immer „leicht“ für ein Gegenüber ;) Ich bin aber ein ehrlicher, rechtschaffender und fairer Mensch und mag Ungerechtigkeit und Bevormundung nicht. Ich will daher auch nicht immer „leicht“ sein.


    Ich stelle nicht und will ja auch gar nicht das Prinzip Angebot und Nachfrage in Frage stellen.


    Was ich in Frage stelle, ist, dass das von Unternehmen gerne zitierte Argument „Der Kunde bestimmt“ nur bedingt der Wahrheit entspricht.


    Als Beispiel: Nahezu alle (!) Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich benutzen als Geschmacksverstärker Zucker. Zucker in zu großer Menge ist „Gift“ für uns und macht uns auf Dauer krank. Das wissen wir ja mittlerweile dank Diabetes und co. Kohlenhydrate kann unser Körper übrigens auch selbst herstellen, er ist nicht auf sie extern angewiesen. Da Deutschland auch noch weltweit der zweitgrößte Zuckerkonsument ist, hat der Kunde gar keine andere Wahl, ein Produkt von Lebensmittelkonzernen ohne Zucker zu kaufen. Selbst im normalen Joghurt wird mittlerweile Zucker zugemischt. Es gibt kaum ein Unternehemen, welches irgendwo freiwillig auf Zucker verzichtet. Nur durch Presse, kritischen Verbraucherprtale und Kommunikation von Ärzten muss dem Kunden ein Bewusstsein geschaffen werden, ganz und komplett auf diese Produkte zu verzichten, wenn er die maximale tägliche Zuckeraufnahme auch einhalten möchte. Es gibt hier also gar keine wirkliche Freiheit der Entscheidung. Ganz oder gar nicht ist die einzige Option. Der Konzern hat entschieden, was der Kunde isst. Genauso wurde die Lebensmittelampel dank der Konzerne wieder vom Tisch gehauen. Diese hätte den Kunden KLAR UND DEUTLICH über gefährliche und zu viel Inhaltsstoffe informiert. Das wollten die Konzerne aber nicht, weil sie Umsatzverluste fürchten. Also wird dem Kunden die Entscheidung so schwer wie möglich gemacht.


    Genauso ist es mit Kosmetik und Tierversuchen. Durch unermüdlicher Aufklärung seitens Tierschutzverbänden kam überhaupt raus, dass für ein simples Haarshampoo tatsächlich immer noch Tiere, wie Hunde, Katzen, Mäuse usw. im Labor hinhalten müssen (wer erinnert sich an die Affen im VW-BMW-Mercedes-Labor?) Es gibt zum Gkück mittlerweile einige wenige Hersteller wie zB. DM und andere, die nicht mehr Tiere quälen, um ein letztendlich nur banales Kosmetikprodukt zu entwickeln. Das war vor ein Paar Jahren auch noch nicht so. Der Kunde hatte keine Wahl. Es wird verschwiegen. Ich weiß nicht genau, ob sich DM seiner Verantwortung bewusst ist, oder opportun ein Paar Imagepunkte zur positiven Darstellung des Unternehmen zwecks Umsatzstärkung sucht. Ich glaube aber schon, dass es ist wirklich die Verantwortung ist, weil ich den Menschen Götz Werner sehr sehr schätze.


    Beim Autofahren wir immer noch in Masse den Verbrenner angeboten und verkauft, nicht weil es der Kunde nicht anders wollte, sondern weil es einfach 1. kein Angebot, 2. zu einem konkurrierenden Preis gab. Dass hier in unserem Forum so viele XE-Fahrer sind, zeigt doch dass es eine Nachfrage gibt. Ich denke sogar noch viel größer und diffiziler, viel mehr als BMW derzeit wahrhaben will.
    Das mögen die deutschen Hersteller deshalb nicht so, weil mit Verbrennern immer noch die höchsten Margen erzielt werden, einzig darum geht es den Unternehmen, um nichts anderes. Autohersteller sind gerne opportun. So lange beispielsweise staatlich sie zur Umweltreinhaltung nicht gezwungen werden, wird sie auch nicht berücksichtigt.



    Der Ausspruch des VW-Vorstandes zum Thema Elektro-Auto, dass es „so einfach gebaut“ sei, dass man in Zukunft auf Dauer viele Arbeitsplätze nicht erhalten könne, ist so eine typische Drohung und populistische und manipulierende Aussage.
    Man ist nicht an Weiterentwicklung interessiert, sondern will dem deutschen Kunden weismachen, dass der Verbrenner das einzig sichere Produkt für Arbeistplätze sei. So machen es auch die Elektrizitätskonzerne mit dem Kohlestrom. Usw.



    Es wird manipuliert, es werden falsche Werte in die Diskussion geworfen, es wird unsichtbar hinter dem Bürger massiver Einfluss auf die Politik ausgeübt, um allein für den Konzern Vorteile herauszuziehen. Der Kunde kann da gar nichts bestimmen. Ihm wird eine Freiheit der Bestimmung suggeriert, die er gar nicht hat. Im gleichen Atemzug wird aber öffentlich behauptet, der Kunde habe es so entschieden.


    Die Zukunft des Autos als Individuallösung ist meiner Meinung nach angezählt. Das wird natürlich versucht zu verhindern.

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  • Hi @Active danke für deinen Beitrag.
    Da bin ich an vielen Stellen bei dir.
    Dennoch ergibt sich in vielen (/vielleicht auch allen!? zumindest Marktwirtschaftlich äußerst sinnvoll) Marktnischen ein Produkt, das die erwünschte Beschaffenheit in weiten teilen erfüllt.


    Thema Zucker (in Katzenfutter) auch hier ist es so, dass 95% aller bekannten Marken Zucker zusetzt, der gerade auch beim Tier noch schädlicher ist, bzw mangels Mundhygiene auch schnellere Effekte zeigt. Hier haben ich auch nach langer Recherche einen Anbieter gefunden, der zuckerfreies Nassfutter anbietet.
    Natürlich hat dies auch den Nachteil, dass dieses Futter nur über Onlineversand beziehbar ist, das ist hier auch das Eingeständnis, dass ich machen muss.


    Thema Plastik, auch hier versuche ich wo es geht sinnlose Verpackungen, bzw Plastik im allgemeinen zu vermeiden. Dies gelingt auch mit größerem Aufwand (auch finanziell) in gewissem Rahmen relativ gut. Nur durch meinen erhöhten Konsum plastikfreier Produkte, kann ich als Konsument einen kleinen "Druck" auf die Produzenten auswirken. (Natürlich ist dies alles äußerst gering und man könnte und müsste politisch weitaus mehr Druck machen, aber selbst in der "sozialen" Marktwirtschaft in der wir leben ist dies leider kaum der Fall.


    Thema CO2 Ausstoß, Feinstaub, oder sonstige Umweltgifte: Ich persönlich bin auch kein Fan von Leasing, da hier der Markt mit günstigen (Steueroptimierten) Modellen der PKW-Produzenten geflutet wird. Die Billanz der Produktion von neuen Gütern (hier natürlich speziell PKW) ist in nahezu allen Fällen bezüglich des Schadstoffausstoßes immer negativ.


    Aber egal, ich wollte hier keine weitgehende Diskussion entflammen. Leben und leben lassen, aber bitte immer an die nächste (und ggf. auch übernächste) Generation denken :)

  • Hallo André, mir liegt es auch fern, zermürbende Diskussionen zu führen. Bei fast allem was du schreibst, bin ich bei Dir :)


    Was hältsts du denn darauf, wenn wir uns auf folgenden Konsens einigen:


    Für den „Kunden“ ist es kaum bis schwer möglich, Gefahren in Produkten selbst zu erkennen, weil Konzerne hier in D schon ein Interesse und die Möglichkeit haben, das zu verschleiern.


    Warum eigentlich?


    Freiwilligekeit bei Unternehmen, wie es ja immer wieder (von unserer Regierung) kolportiert wird, funktioniert hier in Deutschland per Definition schon nicht und zwar aus folgendem Grund: In den USA funktioniert das ausgleichende System der verantwortungsvollen Freiwilligkeit, weil es als Gegengewicht dazu auch ein funktionierendes Rechts-System des hohen Schadenersatzes in Verbindung mit einem Unternehmensstarfrecht gibt. Die Hersteller sehen sich daher schon bei der Entwicklung gezwungen, selbst und ohne staatliche Kontrolle für die Qualitäten der eigenen Produkte zu sorgen, da bei kleinsten Fehlern, die dem Kunden Gefahr bringen könnte, exorbitant teuren Schadensersatzklagen drohen können. Daher haben die Konzerne in den USA ein sehr hohes Eigeninteresse daran, es dazu nicht kommen zu lassen. Man hat ja auch dort auch die reuige Reaktion bei VW gesehen.


    Hier in Deutschland aber wird von der Regierung weiter auf „Freiwilligkeit“ der Konzerne gesetzt - wider besseren Wissens, obwohl es bei Produkt-Problemen überhaupt keine adäquate staatliche Konrolle bzw. Sanktionsmöglichkeit (vor allem durch Lobbyismus) gibt. So gibt es dann immer wieder Prozesse, die zu Schein- und Schauprozessen verkommen und es am Schluß entweder Freisprüche für Einzelne gibt, oder nur marginale Schadenerstazsummen auferlegt werden, die Unternehmen aus der Portokasse zahlen können. Es ist hier in D sogar noch schlimmer, denn als eines der letzten Länder weltweit fehlt hier immer noch ein Unternehmensstrafrecht, welches das gesamte Unternehmen als juristische Person in die Pflicht nimmt. Die Regierung hat -aus welchen Gründen auch immer, ich möchte es lieber nicht wissen- daran kein Interesse.


    Daher ist es kein Wunder, dass bei uns derzeit vieles versagt, weil wir weder eine ausreichende Kontrollmöglichkeit haben, noch ausreichende Sanktionsmöglichkeiten haben, Was den Lobbyismus und die Korruption gerade in Deutschland in alarmierender Besorgnis stark ausgeprägt hat. Das ist sehr demokratiefeindlich und schadet fast allen Menschen und Tieren in unserem Land. (Siehe Ferkelkastration, das neue Jagdgesetz in NRW, PKW-Maut, Schadstoffdiskussion, Kohlediskussion, Loveparade-Prozess in Duisburg, Contargarn usw. usw. usw.)

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  • Nur um abzurunden, die USA nehme ich ungern als Vorbild her, aber als krasser Gegensatz zu Deutschland bezüglich Haftbarkeit und Schadensersatz lassen wir das so stehen.
    Ich denke genau in der Mitte der beiden Beispiele läge ein Optimum :)